Der Gartenlaubkäfer (lat. Phyllopertha horticola) ist in die Familie der Blatthornkäfer (lat. Scarabaeidae) einzuordnen. Zu dieser gehört beispielsweise auch der sehr bekannte Maikäfer. Gartenlaubkäfer werden manchmal “Junikäfer” genannt, doch diese Bezeichnung ist irreführend.
Sie sind etwas kleiner als Maikäfer (bestenfalls 10 mm lang) und eindeutig an ihrem grünlich schimmernden Halsschild und Kopf zu erkennen. Den schlechten Ruf erwarb sich der Gartenlaubkäfer durch die Schäden, die er auf Gartenrasen verursacht.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Gartenlaubkäfer
Gartenlaubkäfer sind 8,5 – 11 mm lang mit hellbraun gefärbten Flügeldecken, während der übrige Körper schwarz-grün metallisch glänzt. Der Käfer hat sehr kurze Fühler, die in drei gefächerten Lamellen enden. Thorax und Kopf sind fein granuliert, der Körper weist eine dichte Behaarung auf. Die Flügeldecken tragen je sechs aus Punkten gebildete Längsstreifen.
Das Verbreitungsgebiet der Gartenlaubkäfer
Die Gartenlaubkäfer findet man in Europa sowie in Asien. Nördlich leben sie auch auf den Britischen Inseln und in Skandinavien (ganz Fennoskandien), in Südeuropa siedelt er in Gebirgen. Die Landschaften ihres Lebensraums sind Wiesen, Felder, Gärten, Hecken und Waldränder. Die meisten Gartenlaubkäfer leben in Mitteleuropa.
Die Fortpflanzung der Gartenlaubkäfer
Die Larven und Puppen überwintern im Boden, ab Ende Mai schlüpfen daraus die adulten Gartenlaubkäfer. Wenn die Männchen die Weibchen begatten, legen diese kurz darauf Eier, wofür sie sich eingraben. Jedes Weibchen kann rund 30 – 40 Eier produzieren. Nach etwa drei Wochen schlüpfen weißliche Larven, die zunächst im Schutz der Brutstätte in rund 10 – 15 cm Tiefe bleiben. Mit zunehmender Größe fressen sie sich nach oben, im Frühjahr siedeln sie dann direkt unter der Grasnarbe. Wenn sie im zeitigen Sommer die Graswurzeln von unten anfressen, sterben die Gräser ab. Larven können zum Überwintern auch wieder nach unten wandern.
Die Lebensweise und Ernährung
Tagaktive adulte Gartenlaubkäfer fliegen umher, um Nahrung zu finden. Wenn sie in der freien Natur siedeln, fressen sie Birken-, Eichen- und Haselblätter sowie Kirsch- und Rosenblüten. Sollte in einer Region eine Massenpopulation siedeln, kann diese erheblichere Schäden verursachen, das ist aber eher selten. Die Larven (Engerlinge) der Gartenlaubkäfer leben im Boden, wo sie sich von Pflanzenwurzeln ernähren. Sie sind sehr klein, daher hält sich der Schaden vielfach in Grenzen. Dennoch kann er sichtbar sein, was die Bekämpfung erforderlich macht.
Schadwirkung und Bekämpfung
Den Hauptschaden richten die Larven der Gartenlaubkäfer mit ihrem Wurzelfraß an. Sie sind ~1,5 cm lang und erscheinen als Engerlinge mit dunkler Kopfkapsel, die vor allem unter sonnigen Rasenflächen auf sandigen, lockeren Böden siedeln. Besonders gefährdet sind Rasenflächen mit einem lückigen Bewuchs. Durch den Larvenfraß wachsen die Gräser stellenweise nicht mehr richtig, außerdem werden sie durch den Wurzelschaden braun. Das verursacht auf dem Rasen unschöne Flecken. Ein weiteres Problem kommt hinzu: Vögel picken gezielt im Gras nach den Engerlingen, wobei sie den Schaden verstärken. Wenn der Befall sehr stark ausfällt, kommt es zum Ablösen der Grasnarbe. Die Fraßtätigkeit an den Wurzeln üben die Engerlinge bevorzugt ab Anfang Juli bis September aus.
Bekämpfung des Gartenlaubkäfers
Es sind vorbeugende Maßnahmen möglich. Weil die Gartenlaubkäfer Rasenflächen mit Lücken bevorzugen, lässt sich dem Befall durch eine dichte Grasnarbe vorbeugen. Hierzu ist es wichtig, das gesunde Rasenwachstum mit einer optimalen Pflege zu unterstützen. Empfohlen wird unter anderem organischer Azet-Rasendünger mit natürlichen Ausgangsstoffen, er versorgt den Rasen optimal mit allen nötigen Nährstoffen. Eine weitere prophylaktische Maßnahme ist das nicht zu kurze Schneiden des Rasens im Frühjahr während der Eiablage der Weibchen. Diese bevorzugen hierfür sehr kurzes Gras. Ist der Rasen für sie zu lang, können sie sich für die Ablage ihrer Eier nicht richtig eingraben, was die Bedingungen für das Gedeihen der Eier und der Larven deutlich verschlechtert. Auch Nützlinge können den Gartenlaubkäfer bzw. seine Engerlinge gut bekämpfen. So parasitieren HM-Nematoden – winzige Fadenwürmer – die Engerlinge, die daraufhin absterben. Nematoden siedeln selbst im Boden, doch ab einer Fläche von ~50 m² sollten sie gezielt mit einem AquaNemix ausgebracht werden. Als Zeitraum empfehlen sich die Monate Juli, August und September. Der Boden soll dabei mindestens 12 °C warm und feucht sein. Den abgestorbenen Rasen entfernt der Gärtner. Die entstandenen Lücken sollten sofort mit einem Rasenreparaturset geschlossen werden. Eine Nachsaat kann zeitgleich mit der Ausbringung der Nematoden erfolgen. Damit die Gräser gut keimen, muss die Fläche stets feucht bleiben.
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