Grasmilben gehören zu den eher ärgerlichen Vertretern der Arthropoden – besonders für Gärtner und Outdoorliebhaber. Dabei sind die winzigen Tiere ebenso schwer zu erkennen wie zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Die Grasmilbe
Grasmilben (Neotrombicula autumnalis), auch als Herbst- oder Erntemilben bezeichnet, gehören zu den Laubmilben. Sie verfügen über acht Beine und einen flachen, behaarten, rot-braunen Körper mit einer Länge von maximal zwei Millimetern. Der breite Leib ist mit vier Augen ausgestattet. Die Larven sind ähnlich gefärbt, aber lediglich 0,3 Millimeter lang und daher mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen.
Verbreitung der Grasmilben
Grasmilben sind überall auf der Welt verbreitet, wo sie einen passenden Lebensraum finden. Sie kommen auf allen Kontinenten und in allen Regionen vor, mit Ausnahme von Extremgebieten wie Hochgebirgen, geschlossenen Schneedecken oder Wüsten. Wichtig ist das Vorhandensein von Gras oder Moos sowie ausreichend Feuchtigkeit.
Lebensweise und Fortpflanzung
Ausgewachsene Milben leben im Erdreich, überwintern und vermehren sich dort. Ist es ausreichend warm, schlüpfen ihre Larven und bewegen sich aufwärts, bis an die Enden von Gräsern, Moosen oder niedrigen Pflanzen. Dort werden sie von verschiedenen Tieren wie Vögeln, Hunden, Katzen, Nagetieren, aber auch Menschen abgestreift und suchen deren Haut auf. Da sie nur kurze Beißwerkzeuge ihr Eigen nennen, sind sie auf hornhautarme Stellen angewiesen – ihre Bisse bluten nur selten. Bevorzugt werden zudem warme, feuchte Regionen, weshalb sie sich häufig in Leisten oder Kniekehlen festsetzen. Nach einer von Tier zu Tier unterschiedlichen Zeit sind sie vollgetrunken und fallen ab. Bei Menschen handelt es sich zumeist nur um einige Stunden, sodass die Tiere selbst gewöhnlich nicht mehr bemerkt werden. Die erwachsenen Milben leben nicht parasitisch.
Grasmilben und der Mensch
Grasmilbenbisse sind ausgesprochen lästig, da sie einen bisweilen geradezu unstillbaren Juckreiz verursachen. Dabei bilden sich große, rote, angeschwollene Quaddeln, die keine regelmäßige Form und keinen sichtbaren Einstich haben. Sie entstehen vor allem bei längerem Kontakt mit Gras und niedrigem Bewuchs, wie er bei Gartenarbeit oder sommerlichen Aktivitäten an der frischen Luft vorkommt. In den Spätsommer- und Frühherbstmonaten sind auch vermehrt Haustiere betroffen, wobei die Symptome oft mit Krätze verwechselt werden. Tiere sollten gegen den Juckreiz behandelt werden, da sie sonst dazu neigen, wunde Stellen in die Haut zu lecken oder zu kratzen, die sich infizieren können.
Positiv zu bewerten ist allerdings, dass die Milben weder giftig sind noch irgendeine Krankheit übertragen, weshalb ihre Bisse zwar ausgesprochen ärgerlich, jedoch nicht gefährlich sind. Wichtig ist die hygienische Behandlung eventuell aufgekratzter Hautareale.
Bekämpfung
Aufgrund ihrer ubiquitären Lebensweise ist es nicht sinnvoll, Grasmilben zu bekämpfen. Selbst wenn die robusten Tiere kurzzeitig beseitigt wären, würden sie sofort aus naheliegenden Arealen wieder einwandern. Um Bisse zu vermeiden, kann bei der Gartenarbeit lange und anliegende Kleidung, z. B. Schaftstiefel, kniehohe Strümpfe und Handschuhe getragen werden. Das ist jedoch im Sommer weniger praktikabel, zudem können Bisse dadurch nicht vollständig vermieden werden. Stattdessen können gängige Sprays oder Cremes gegen Mücken und Zecken helfen, Grasmilben ebenfalls abzuschrecken. Entsprechende Präparate zur Vorbeugung gibt es auch für Haustiere, die häufig und heftig unter den Parasiten leiden. Als nutzlos haben sich hingegen Anhänger oder Ketten aus Bernstein erwiesen. Gegen den Juckreiz können kurzfristig kaltes Abduschen der Haut oder kühlende, unter Umständen leicht cortisonhaltige Cremes und Gele helfen. Nach 10-14 Tagen sind die Stiche normalerweise vollständig verschwunden.
Ich freue mich über jeden Kommentar, den Sie auf meiner Website hinterlassen. Um jedoch SPAM zu vermeiden, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung von mir geprüft. Dabei sortiere ich z.B. Kommentare mit einem Keyword im Namen oder "test", "vergleich" oder "24" in der URL aus. Natürlich veröffentliche ich auch keine Kommentare die Verunglimpfungen, Beleidigungen, rassistische, sexuelle und/oder persönliche Angriffe sowie Schmähkritik enthalten. Fragen beantworte ich gerne nach bestem Wissen und Gewissen.