Vielen Menschen ist die Kellerassel bekannt als kleines insektenähnliches Tierchen, das sich gerne in Häusern oder im Garten aufhält. Doch die wenigsten Menschen wissen, dass es sich bei der Kellerassel nicht um einen Schädling, sondern Nützling handelt. Ebenso unbekannt dürften Lebensweise und Ernährung der Kellerassel sein – und wozu dieses Tierchen nützlich ist.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Interessanterweise stammt die Kellerassel nicht von Insekten oder Käfern ab. Tatsächlich gehört sie zu den landbewohnenden Krebstieren, die ursprünglich im Meer und später in Seen oder Flüssen lebten. Im Laufe der Jahrmillionen entwickelte sich ein Teil dieser Asseln zu Landbewohnern.
Die weltweit bekanntesten Landasseln sind neben den Kellerasseln die Mauerasseln. Allerdings sind die Landbewohner unter den Asseln trotz ihrer Vorfahren nicht mehr fähig, im Wasser zu schwimmen und zu überleben. Ihre Kiemen sind im Laufe der Evolution verkümmert und nicht mehr für das Leben im Wasser geeignet.
Aussehen und Merkmale
Der Körper einer Kellerassel ist länglich oval und flach gebaut. Sie erreicht meistens eine Körperlänge von 14 bis maximal 20 Millimetern. Sie hat einen grauen bis graubraun gefärbten Rückenpanzer, der sich in kleine Halbringe unterteilt. Am Kopf befinden sich zwei Fühlerpaare, wovon nur zwei sichtbar sind.
Sie besitzt vierzehn Schreitbeine, um sich fortzubewegen sowie zwölf Spaltfüße, die sich am vorderen Teil ihres Körpers befinden. Im ersten und zweiten Beinpaar am hinteren Bereich des Körpers der Kellerassel liegen die Hohlräume, mit deren Hilfe das Tier atmet. Dennoch besitzt sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Krebstieren Kiemen. Diese haben sich im Laufe der Evolution allerdings weitestgehend zurückgebildet und reichen somit zur Atmung nicht mehr aus. Sie sind aber noch gut zu erkennen, da sie mit Luft gefüllt eine weiße Färbung annehmen.
Lebensweise
Den Tag verbringt die Kellerassel in einem dunklen und feuchten Unterschlupf. Erst nachts kommt sie aus ihrem Versteck und begibt sich auf die Suche nach Nahrung. Dabei bleibt sie meist weitestgehend in Deckung, um nicht von einem ihrer Fressfeinde wie Vögel, Maulwürfe oder Spinnen gefressen zu werden. Droht der Kellerassel Gefahr, rollt sie sich entweder wie ein Igel zusammen oder stellt sich tot.
Am häufigsten lebt die Kellerassel in Mauerspalten, Kellern, Gewächshäusern, Komposthaufen, Gärten sowie in Wäldern oder Gebüschen. Überall dort, wo ausreichend Nahrung für sie vorhanden ist, Dunkelheit, Kühle und hohe Feuchtigkeit herrschen. Diese Faktoren sind für die Kellerassel überlebenswichtig, da bei einer zu trockenen und zu warmen Umgebung ihre Organe für die Atmung austrocknen.
Den Winter verbringt das Tier in einer sogenannten Winterstarre und sucht sich hierfür ein vor Frost geschütztes Versteck.
Schädling, Lästling, Nützling?
Die Kellerassel hat kein Schadpotenzial. Sie ist in Gebäuden höchstens ein Lästling, der gelegentlich kleine Fraßspuren an pflanzlichen Vorräten wie Kartoffeln oder Äpfeln verursacht. Allerdings auch nur dann, wenn diese in feuchten Kellern gelagert werden. In normalen Wohnbereichen können Kellerasseln wegen der Trockenheit nicht lange überleben.
Die Kellerassel frisst alles, was sich auf natürliche Weise zersetzt und verrottet. Ihre Lieblingsspeisen sind somit beispielsweise Laub, abgestorbene Teile von Pflanzen, verrottetes Holz und ebenso gern frisst sie Aas. Dadurch erklärt sich ihre besondere Vorliebe für Komposthaufen. Aufgrund ihres Speiseplans ist die Kellerassel ein sehr nützliches Tier. Denn alles, was sie frisst, verarbeitet sie zu wertvollem Humus, der für die Natur von großer Wichtigkeit ist.
Dennoch hat es seinen Grund, dass die Kellerassel oftmals als Schädling bezeichnet wird. Denn mitunter frisst sie ebenso gern Obst und Gemüse und hält sich in Vorratskammern sowie Ställen auf.
Ihre Fortpflanzung und Lebenserwartung
Nach erfolgreicher Paarung bildet sich am Bauch des Weibchens eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase. In dieser Blase befinden sich etwa 25 bis 90 Eier, die sich dort zu Larven entwickeln. Nach einer Tragezeit der Larven von circa 40 bis 50 Tagen verlassen die Jungtiere die schützende Blase. Diese Jungtiere sind anfangs weiß und extrem klein. Ausgewachsen und geschlechtsreif sind sie nach vorangegangenen 14 Häutungen nach etwa drei Monaten. Die Lebenserwartung einer Kellerassel beträgt zwei Jahre.
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