Der Steinmarder (Martes foina) wird auch als Hausmarder oder Automarder bezeichnet und gehört zur Familie der Marder. In Mitteleuropa ist er die häufigste Art der Gattung der „Echten Marder“ und hält sich gerne in der Näher menschlicher Siedlungen auf.
In den vergangenen Jahrzehnten hat er als „Automarder“ eine eher traurige Berühmtheit beziehungsweise tiefgründige Unbeliebtheit erfahren. Aber auch die nächtlichen Treffen auf dem Dachboden, sind bei den Anwohnern nicht besonders beliebt.
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Das Aussehen der Steinmarder
Auch der Steinmarder hat, wie seine Verwandten, einen ziemlich schlanken und lang gestreckten Rumpf und zugleich eher kurze Gliedmaßen. Sein Schwanz ist auffallend lang und buschig. Es ist vor allem die Farbe seines Kehlflecks, die ihn vom Baumarder unterscheidet, der ebenfalls in Mitteleuropa heimisch ist. Diese Fellmarkierung ist beim Steinmarder fast weiß, gabelt sich nach unten hin und erstreckt sich oftmals bis auf die Vorderbeine. Der Baummarder hat dagegen einen eher gelblichen und abgerundeten Kehlfleck. Bei einigen asiatischen Marderarten kann ein solcher Fleck ganz fehlen.
Das relativ raue Fell ist beim Steinmarder von graubrauner Farbe. Seine Nase ist recht hell und seine Fußsohlen haben keine Haare, auch dies sind übrigens zwei Merkmale, die den Steinmarder vom Baumarder unterscheiden. Darüber hinaus ist der Steinmarder ein bisschen leichter und kürzer als sein verwandter Baumarder.
Typische Maße des Steinmarders:
- Kopfrumpflänge: 40 bis 54 cm
- Schwanzlänge: 22 bis 30 cm
- Gewicht: 1.100 bis 2.300 g
Die Verbreitung und der Lebensraum
Der Steinmarder ist in ausgedehnten Gebieten von Europa und Asien heimisch, dazu gehören auch einige Mittelmeerinseln sowie Bergregionen im Himalaya. In den USA wurde dieser Marder extra zum Zwecke der Pelzjagd angesiedelt, im Schwerpunkt im US-Bundesstaat Wisconsin.
Normalerweise sind die „Echten Marder“ ausgesprochene Waldbewohner. Der Steinmarder bevorzugt allerdings ein eher offenes Gelände, das durch einen begrenzten Busch- und Baumbestand sowie durch felsige Regionen gekennzeichnet ist. Dabei nimmt der Steinmarder auch Höhen bis ca. 4000 m über dem Meeresspiegel in Kauf. Der sogenannte „Kulturfolger“ liebt menschliche Ansiedlungen. Seine bevorzugten Aufenthaltsorte sind hier zum Beispiel Scheunen, Park- und Kleingartenanlagen oder auch Dachböden.
Die Lebensweise der Steinmarder
Die Tiere sind im Wesentlichen nachtaktiv. Am Tag ziehen sie sich in ihre Verstecke zurück. In der freien Natur suchen sie dazu Steinhaufen oder Felsspalten auf, und manchmal besetzen sie auch verlassene Baue von anderen Tieren. Der Steinmarder selbst gräbt übrigens keinen Bau. Und in der Nähe des Menschen findet das schlanke, wendige Tier stets einen Eingang in einen Stall oder auf einen Dachboden. Steinmarder bauen sich dort gemütliche Nester aus Federn, Haaren und Pflanzenresten. Auf Nahrungssuche geht der Steinmarder nachts. Dabei hält er sich eher am Boden auf, obwohl er sehr gut auch auf Bäume klettern kann.
Steinmarder sind ihrer Art entsprechend Einzelgänger, nur in der Paarungszeit machen sie gern eine Ausnahme von diesem Verhalten. Diese „territorialen Tiere“ markieren ihr Revier mit einem Sekret aus ihren Duftdrüsen und verteidigen ihren Lebensbereich auch gegen eindringende gleichgeschlechtliche Steinmarder. Die Reviergrößen variieren (stark) zwischen 12 und 210 Hektar, wobei jene der Männchen im Allgemeinen etwas größer sind.
Die Nahrung der Steinmarder
Wie der Bär ist der Steinmarder ein Allesfresser, wobei Fleisch seine mit Abstand bevorzugte Kost ist. Ihre Beute besteht aus Kleinsäugern wie zum Beispiel Mäusen oder Kaninchen, Frösche, Vögel und deren Eier, Insekten und vieles mehr. Im Sommer stehen aber auch Beeren und Früchte auf seiner Speisekarte. Hühnerställe und Taubenschläge betrachten die Steinmarder als offizielle Einladung zum Abendessen, die sich zum Teil auch als ziemlich stressig für einen Marder erweist, denn das panische Umherflattern der Hühner löst erst einen Tötungsreflex beim Marder aus, sodass im Ergebnis alle Tiere tot sind, obwohl der Marder so viel gar nicht fressen kann. Aber in der Tiefe seiner Seele ist der Steinmarder gar nicht so ein Unhold.
Die Paarung und die Fortpflanzung
Von Juni bis August paaren sich die Marder. Das mag ungewöhnlich erscheinen, da die Nachkommen nun vermeintlich im Herbst erscheinen müssten. Daher haben sich die Weibchen für eine sogenannte „Keimruhe“ entschieden und bringen ihren Nachwuchs auf diese Weise erst im darauf folgenden März oder April zur Welt. Zwischen der Paarung und der Geburt liegen also (imposante) acht Monate, während die eigentliche Tragzeit nur einen Monat ausmacht. Der Wurf besteht dann normalerweise aus drei bis vier nackten Blindlingen. Erst nach vier Wochen öffnen sich ihre Augen, nach acht Wochen werden sie entwöhnt und im Herbst werden die Jungen dann selbstständig.
Nach 15 bis 27 Monaten ist auch die neue Generation wieder geschlechtsreif. In der freien Natur beträgt die Lebenserwartung des Steinmarders im Durchschnitt drei Jahre, aber auch zehn Jahre sind (bei guter Führung) keine Seltenheit. Und in menschlicher Obhut und Pflege sind Steinmarder auch schon 18 Jahre alt geworden.
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