Menschenläuse sind Insekten, die eine Familie innerhalb der Tierläuse (lat. Phthiraptera) bilden. Als blutsaugende Ektoparasiten leben sie auf der Körperoberfläche des Menschen und ernähren sich dank ihres Steckrüssels von seinem Blut, wobei dabei auch Krankheitserreger übertragen werden können. Die Stiche der Menschenläuse sind nicht schmerzhaft, aber es bilden sich juckende Quaddeln. Innerhalb der Tierfamilie der Menschenläuse gibt es drei besonders an den Menschen angepasste Arten:
- die Filzlaus
- die Kopflaus
- die Kleiderlaus
Lernen Sie die einzelnen Arten der Menschenläuse näher kennen und lesen auch die ausführlichen Artenportraits.
Inhaltsverzeichnis
Filzlaus (Phthirus pubis)
Filzläuse sind etwa 1 – 1,5 mm groß, haben einen kurzen, breiten und grauen Körper mit 6 kräftigen Beinen und paarweise angeordneten abgerundeten Auswüchsen. Mit ihren kräftigen Klauen klammern sie sich an das menschliche Haar und befestigen dort auch gelegte Eier (Nissen), insbesondere im Schambereich, seltener in den Achseln, der Gesichtsbehaarung und äußerst selten an den Wimpern (bei schlechter Hygiene), aber niemals am Kopfhaar.
Übertragen werden Filzläuse vor allem beim Geschlechtsverkehr, weshalb sie zu den sexuell übertragbaren Krankheiten zählen. Die Einstichstelle juckt und zeigt oftmals eine bläuliche Verfärbung. Allerdings spielt, zumindest in Mitteleuropa, eine Krankheitsübertragung dabei keine Rolle. Während ihres etwa dreiwöchigen Lebens können Weibchen bis zu 200 Eier legen. Abseits des Wirtes überleben Filzläuse maximal 2 Tage.
Bekämpfen lassen sich Filzläuse mit medikamentösen Shampoos aus der Apotheke. Auch eine komplette Haarentfernung löst das Problem. Textilien können bei 60 Grad gewaschen werden oder für 14 Tage luftdicht verschlossen in einer Tüte aufbewahrt werden, die Filzläuse und vor allem auch geschlüpfte Nachkommen sind dann verhungert. Filzläuse sind extrem auf den Wirt geprägt, abseits des menschlichen Körpers überleben sie nur etwa 24 Stunden (ihre Eier jedoch länger).
Mehr Informationen über die Filzlaus
Kopflaus (Pediculus humanis capitis)
Kopfläuse sind etwa 2,5 – 3,5 mm groß und besitzen einen platten, zur Körpermitte dicker werdenden durchsichtigen Körper, der nach der Blutaufnahme rot-braun wird. Sie haben einen eher kurzen Rüssel und kräftige Beine. Am wohlsten fühlen sie sich bei einer Umgebungstemperatur von etwa 28 Grad Celsius, so dass die menschliche Kopfhaut einen perfekten Lebensraum bildet. Ohne Wirt überleben sie nur etwa 24 Stunden.
Kopfläuse vermehren sich rasant und legen bis zu 300 Eier in ihrem etwa einmonatigen Leben. Übertragen werden sie durch direkten Körperkontakt, selten über Kleidungsstücke und befallen gewaschenes wie ungewaschenes Haar. Ihr Stich verursacht starken Juckreiz, wobei nicht selten die Kopfhaut so zerkratzt wird, dass sich Entzündungen und Ekzeme bilden. Da Kopfläuse beim Stich Speichel absondern, der die Blutgerinnung verhindern soll, können Borrelien und andere bakterielle Erreger in den Körper gelangen und schwere Erkrankungen verursachen.
Mit chemischen Insektiziden in verschiedenen Formen lassen sich Kopfläuse bekämpfen und Eier mit Nissenkämmen auskämmen. Textilien müssen bei 60 Grad gewaschen werden. Die vielfach verbreitete Angst vor einer Wohnungskontamination ist meist unbegründet.
Kopflausbefall ist in Deutschland meldepflichtig.
Mehr Informationen über die Kopflaus
Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus)
Kleiderläuse, auch genannt Körperläuse, sind eine vermutlich aus der Kopflaus hervorgegangene Lausart, die mit etwa 4 mm die Größte der Menschenläuse darstellt. Ihr Körper ist länglich und zapfenartig zulaufend. Sie ist meist weiß bis grau gefärbt und besitzt kräftige Haltezangen, mit der sie sich an der gesamten Körperbehaarung festhalten kann. Sie sind sehr widerstandsfähig und können etwa 4 Tage ohne Nahrung überleben.
Kleiderläuse leben etwa 40 Tage und Weibchen können bis zu 10 Eier pro Tag legen. Übertragen werden sie durch Körperkontakt oder Textilien. Der Stich juckt und kann sich röten. Unter schlechten Hygienebedingungen können Krankheiten übertragen werden.
Mit physikalisch wirkenden Mitteln aus der Apotheke lassen sich Kleiderläuse bekämpfen. Textilien sollten bei 60 Grad gewaschen werden, oder können für 14 Tage luftdicht verschlossen werden. Räume müssen gründlich mit Insektiziden gereinigt werden.
Ein Kleiderlausbefall ist in Deutschland meldepflichtig.
Mehr Informationen über die Kleiderlaus
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