Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Eulenfaltern. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
---|---|---|
Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) | Der Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) gehört als Schmetterling zur Familie der Eulenfalter. Durch seinen Kahlfraß an Alleebäumen oder Obstbäumen auf Streuobstwiesen... | |
Schlehenspinner (Orgyia antiqua) | Die Schlehenspinner (Orgyia antiqua), die auch Kleine Bürstenspinner oder Schlehen-Bürstenspinner genannt werden, sind Schmetterlinge aus der Familie der Eulenfalter.... | |
Schwammspinner (Lymantria dispar) | Der Schwammspinner ist ein wärmeliebender Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter. Er gehört zur Unterfamilie der Trägspinner und ist ein ungeliebter Schädling.... |
Bilder von Eulenfaltern
Hier finden Sie eine kleine Auswahl an Bildern von Eulenfaltern. Wenn Sie auf die einzelnen Bilder klicken, können Sie sich diese in einer größeren Ansicht anzeigen lassen. Wenn Sie auf den Button "Mehr Bilder laden" klicken, werden Ihnen alle auf Verminscout veröffentlichten Bilder von Eulenfaltern angezeigt.
Hintergrundwissen: Aussehen, Lebensweise, Schadwirkung und Bekämpfung der Eulenfalter
Die Eulenfalter (Noctuidae) bilden eine übermäßig artenreiche Familie von Schmetterlingen. Weiträumig verbreitet sind die Falter in Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien. Bisher wurden über 3500 Varianten, der auch kurz als Eule bezeichneten Insekten, beschrieben. Tatsächlich ist die Vielfalt noch weitaus größer. Typisch für Eulenfalter ist, dass sie meist wenig gefärbt sind. Die Spannweiten reichen von 5 mm bis zu imposanten 30 cm. Einheimische Arten erreichen bis 10 cm.
Das Aussehen der Eulenfalter
Ihren Namen verdanken die Noctuidae dem eulenartigen Kopf und den reflektierenden Augen. Welche sowohl als Facettenaugen, wie auch Punktaugen ausgebildet sein können. Weiterhin weisen die Vorderflügel vielfach eine Eulen ähnelnde Musterung in graubraunen Tönen auf. In der Regel schlichter gezeichnet sind die Hinterflügel. Davon abweichend fallen bei uns beispielsweise die Ordensbänder (Catocala nupta oder Catocala fraxini) mit roten bzw. blau akzentuierten Hinterflügeln auf. Zudem gibt es Bandeulen (Noctua comes) mit gelben Hinterflügeln und Eisenhut-Goldeulen (Polychrysia moneta) mit metallischen Flecken.
Die Lebensweise Ernährung
Charakteristisch für Eulenfalter sind der meist kräftige Körperbau sowie die langen Fühler. Fast alle Tiere haben einen Rüssel zum Aufsaugen von Nährstoffen. Die erwachsenen Falter nehmen Nektar auf oder laben sich an Beeren, Obst und Gemüse. Einige in Südostasien angesiedelte Arten saugen sogar Blut. Wobei sowohl Tiere als auch Menschen als Wirt dienen. Für den Menschen können die blutsaugenden Eulenfalter zur Bedrohung werden, da die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern besteht.
Die Raupen ernähren sich von Pflanzenteilen sowie im Erdboden wachsenden Wurzeln und Knollen. Auch fressen manche der Raupen die Raupen anderer Schmetterling oder auch die der eigenen Art. Der Vielfalt der Eulenfalter entsprechend kommen auch die Raupen in mannigfaltiger Ausprägung vor. Es gibt sowohl dicht behaarte Varianten, als auch solche mit wenigen Haaren. Manche der Arten, wie etwa die Acronicta verfügen über Brennhaare.
Schadwirkung der Eulenfalter
Die meisten Eulenfalter sind nachts oder in der Dämmerung aktiv. Einige Arten und besonders deren Raupen können durch ihre Fresslust in der Land- sowie Forstwirtschaft und auch in privaten Gärten maßgebliche Schäden anrichten. Für wirtschaftlich bedeutsame Einbußen sorgt beispielsweise die Saateule (Agrotis segetum), welche sich an Getreide und anderen Nutzpflanzen zu schaffen macht. Weiterhin gibt es die Kohleule (Mamestra brassicae), die Gemüseeule (Lacanobia oleracea) und die Erbseneule (Ceramica pisi) mit den Namen entsprechenden Vorlieben bezüglich der Nahrung. Die Forleule (Panolis flammea) wiederum kann Kiefern gefährlich werden. Die Heerwurmeule (Mythimna unipuncta) ist ein Reisschädling, während der Baumwollkapselbohrer (Helicoverpa zea) nicht allein in amerikanischen Baumwoll-, sondern vielfach auch in Mais- und weiteren Gemüsefeldern anzutreffen ist.
Die Bekämpfung und Vorbeugung
Bei uns erfolgt der Falterflug in der Regel im Spätfrühling, die Eiablage im Frühsommer. Worauf die Raupen nach wenigen Tagen schlüpfen und schnell wachsen. Einige Arten entwickeln im Spätsommer eine zweite Faltergeneration, die besonders viel Schaden anrichten kann.
In der Land- und Forstwirtschaft rückt man Eulenfaltern beispielsweise mit Bacillus-thuringiensis-Präparaten zu Leibe. Hierbei handelt es sich um Mittel zu biologischen Schädlingsbekämpfung. Diese basieren auf Bt-Toxinen, welche von dem im Boden sowie an Pflanzen und in Insektenkadavern zu findenden Bakterium Bacillus-thuringiensis produziert werden.
Hobbygärtner versuchen vielfach mit bloßem Abklauben der Raupen für Schadensbegrenzung zu sorgen. Auch hilft es, den Boden um absterbende Pflanzen aufzugraben. Eine vorbeugende Maßnahmen ist die Verwendung von Gemüseschutznetzen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, natürliche Feinde wie etwa Vögel, Igel, Spitzmäuse, Erdkröten und Fledermäuse zu fördern.
Die Gefährdung und der Schutz
Generell sind Eulenfalter derzeit nicht vom Aussterben bedroht. Lediglich auf den Hawaii-Inseln gibt es Arten, die im Gegensatz zu den anderen Tieren ausschließlich in abgegrenzten kleineren Regionen vorkommen. Auf einige dieser Verbreitungsgebiete haben der Mensch und teilweise auch eingeführte Kaninchen zerstörerischen Einfluss genommen. Was bereits zum Aussterben einiger Arten der Eulenfalter führte, darunter beispielsweise Agrotis kerri, Helicoverpa confusa und Hypena newelli.